In früheren Zeiten waren Erker, Veranden, Nischen, Schiebetüren, Zwischenwände, Vorsprünge, Stuck, Raumteiler usf. beliebte Zutaten für ein gehobenes Wohnen. Diese hatten einerseits einen praktischen Nutzen, andererseits machten sie die Räume interessanter. Für die Augen der Bewohner gab es dort viel zu entdecken, ohne jedoch optisch aufzuregen. Diese Mischung erzeugte ein unbewusstes Gefühl von Übersicht, Lesbarkeit der Umgebung und Sicherheit.

Heutzutage plant man Häuser gerne quadratisch, praktisch, gut. Es ist billiger und man spart Baustoffe. Solche Räume wirken oft wie „Rohbauten“ oder Skizzen, die erst noch einen „Ausbau“ brauchen bevor sie möbliert werden können. Das trifft vor allem für große längliche Räume zu.
Ein derartiger Raum erzeugt aus sich heraus keinerlei Wohlbefinden. Es bleibt den Bewohnern überlassen, ihn nach eigenen Bedürfnissen zu gestalten. Leider sind strukturelle Unterteilungen des Raumes in Mietwohnungen schwierig bis unmöglich und im Eigenheim aufwändig. Hier sind viele gute Ideen gefragt, um Räume im Raum zu schaffen, optisch Anregendes und Ruhe-Oasen zu kreieren.
