Modernes Wohn-Design beinhaltet gerne viele gerade Linien, Kanten, glänzende Oberflächen, Kunststoffe, offene Räume und Transparenz – all dies wirkt jedoch schnell kühl und steril.
Wir nehmen die Umgebung über unsere Sinne wahr. In diesem Bereich sind wir noch sehr mit urzeitlichen Instinkten verbunden. Damals wie heute brauchen wir zum Wohlfühlen Sicherheit, Wärme, Vertrautheit, gesicherte Nahrung und einen weichen, geschützten Schlafplatz.
Das Wort Gemütlichkeit beinhaltet alle diese Qualitäten!
Je unwirtlicher die äußere Umwelt ist, desto sinnvoller wird es, den eigenen Wohnraum gemütlich und schön zu gestalten. Eine behagliche Atmosphäre stärkt die psychische Stabilität enorm. Abgesehen davon ist das Gestalten, Werkeln und Verändern des Heims ein heilender Akt der Selbstwirksamkeit: wo uns draußen im Weltgeschehen die Hände gebunden sind, können wir in unseren vier Wänden viel Positives bewirken.
Die Skandinavier mit ihren langen, dunklen Wintern sind Meister der Gemütlichkeit geworden. Sie verwenden viel Zeit damit, ihren Wohnraum zu gestalten und immer wieder zu verändern. Wir können viel von ihnen lernen!
Übrigens gibt es im Französischen, Italienischen oder Spanischen kein eigenes Wort für Gemütlichkeit - aber dort ist das Wetter ja auch schöner!
